Pressestimmen 2017

Gleich vier Jubiläen gefeiert

Der Gottesdienst zum Erscheinungsfest am Samstag war kein gewöhnlicher, es war ein vierfacher Jubiläumsgottesdienst. In dessen Mittelpunkt stand die Musik. Der Kirchenchor Dottingen-Rietheim wurde unterstützt vom Projektchor und erstmalig dem Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde Münsingen. Für all diese Musiker hatte Peter Schlenker die musikalische Leitung. Die vier Ehrungen übernahm Bezirkskantor Stefan Lust.Wenngleich seit 2010 vereinigt, überreichte er jedem der ursprünglichen Chöre eine Urkunde des Kirchenbezirks Bad Urach-Münsingen. Immerhin könne der Rietheimer Chor auf 70 Jahre zurückblicken und der Dottinger sogar auf 75 Jahre, auch wenn in der Vorankündigung andere Zahlen gestanden hätten.„Chöre sind die wichtigste Konstante im Leben der Kirchengemeinde“, betonte Lust. Der Chor sei aktiv beim Gottesdienst, bei Abendmusiken, bei Trauerfeiern, bei der Mitgestaltung des Gemeindefests, bei Jubilaren, in diakonischen Einrichtungen und beim Heilig-Abend-Gottesdienst. Die Sänger und Sängerinnen kämen von nah und fern. „Sie tragen dazu bei, dass unsere Kirche eine singende Kirche bleibt“, fasste der Kantor zusammen.„Wer ‚Chor‘ sagt muss auch ‚Chorleiter‘ sagen“ leitete er zur Ehrung Peter Schlenkers über. Seit der Zusammenlegung 2010 leitet dieser den vereinigten Chor, ist aber bereits seit 1991 aktiver Chorleiter und kommt so auf ein 25-jähriges Jubiläum. „Bewundernswert die guten Nerven, die du hast“, kommentierte Matthias Bauenshart (Fagott) im Anschluss.Als Vierter im Bunde der Geehrten erhielt das Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde eine Urkunde, deren Musiker ebenfalls seit 25 Jahren gemeinsam musizieren.Schon Pfarrerin Barbara Wurz war musikalisch vorbereitend tätig geworden. Nicht nur, dass sie selbst mitsingt, aktivierte sie die Gottesdienstbesucher. Auf ihre Frage, wer noch nie gesungen habe, meldeten sich Wenige. Ihre Reaktion war kurz und bündig: „Ok, Ich sehe Sie dann alle nächste Woche in der Probe!“ Für sie wie schon für Martin Luther komme Musik einer Sprache sehr nahe. Selbst zu Singen mache das Herz frei. Sie wünschte allen Anwesenden einen weiten Atem für das gemeinsam gesungene Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Der musikalische Höhepunkt des Gottesdienstes war die Aufführung der Choralkantate über Luthers Weihnachtslied „Vom Himmel hoch“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die beiden Solisten Susanne Knittel (Sopran) und Florian Schlenker (Tenor) stammen zwar beide aus Münsingen und wuchsen hier auch auf, sind aber diejenigen, welche von fern zum Singen in die Dottinger Kirche kamen. Der Sohn des Chorleiters wohnt in Stuttgart und ist im Hauptberuf Rechtsanwalt. „Singen ist fast mein Zweitberuf“, sagte er. Begonnen habe er seine Gesangskarriere mit zwölf Jahren bei Stefan Lust und nehme seither immer wieder Gesangsausbildung.Noch etwas weiter weg lebt und arbeitet Susanne Knittel. Ihre Wahlheimat ist das holländische  Utrecht, wo sie als Assistenzprofessorin für vergleichende Literaturwissenschaft tätig ist. Zum Singen sagt sie: „Ich mache das sehr ernst als Hobby mit viel Leidenschaft.“


ALB-BOTE | Tobias Pohling | 08.01.2017